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AutorenbildNina Payer

Hochsensible Menschen und Grenzverletzungen

Die meisten Menschen haben bereits in ihrer Kindheit Grenzverletzungen erlebt. Sie mussten vielleicht immer lieb und höflich zu den Erwachsenen sein (egal, wie sie sich gerade gefühlt haben), anderen die Hand oder vielleicht sogar Küsschen geben, obwohl sie das gar nicht wollten. Ihre körperlichen Grenzen wurden mehrfach ignoriert und überschritten. Das ist für alle Kinder unangenehm, aber gerade hochsensible Kinder nehmen diese Dinge ganz intensiv wahr.


Wenn ein Kind nicht erleben kann, wo seine Grenzen sind und dass sie respektiert werden, dann hat es auch später als Erwachsener kein verlässliches Gefühl für Grenzen.

Kommt dir das bekannt vor?


Reagierst auch du vielleicht direkt wütend und aufbrausend oder ziehst dich komplett zurück, wenn heute jemand deine Grenzen überschreitet? Dann schau gerne mal zurück und mach dir bewusst:

  • Wie war das bei dir?

  • Wie wurde in deiner Herkunftsfamilie mit Grenzen umgegangen?

  • Erlebtest du schon in der Kindheit oft Grenzverletzungen?

Oft sind es aber auch gar nicht die großen Unverschämtheiten, die uns fassungslos machen, sondern die kleinen subtilen Nadelstiche, die uns auf Dauer komplett zermürben.


Unser Umfeld kann das oft gar nicht verstehen und so kommt dann nicht selten die Frage auf: Ist das jetzt überhaupt wichtig genug, um darauf zu reagieren? Oder stelle ich mich gerade an? Übertreibe ich?


Nein, du übertreibst nicht!!


Alles ist wichtig genug, dich darin zu üben, deine Grenzen zu setzen!


Achte auf deine körperlichen Signale, denn dein Körper sagt dir meist ganz klar, wenn eine Grenze für dich überschritten ist.


Nimm dich und deine Empfindungen ernst!


Doch wie kannst du deine eigenen Grenzen schützen, ohne andere zu verletzen?


Erstelle dir eine Liste von geeigneten Sätzen und Erwiderungen, die du immer parat hast, z.B.:

  • Nein, da möchte ich aber nicht.

  • Das stimmt für mich jetzt überhaupt nicht.

  • Ich würde gerne selbst entscheiden, was ich anziehe, was ich meinem Kind zum Essen gebe etc.

  • Wie hast du das jetzt gemeint?

  • Wenn du das so sagst, dann wirkt das auf mich als …


Oder ganz simpel: Nein!


Wenn die richtigen Worte gar nicht das Problem sind


Oft sind nicht die passenden Worte das Problem, sondern die Gegenreaktion auszuhalten.


Wir stellen uns meist schon vorher die schlimmsten Szenarien vor, wüste Beschimpfungen, beleidigte Reaktionen, bis hin zum Kontaktabbruch und Beziehungsende.


Aber das, was da in deinem Kopf stattfindet, ist meistens gar nicht realistisch.


Die meisten Menschen treten dir nicht absichtlich zu nahe und realisieren so vielleicht erstmals, wie und wo sie noch ein bisschen an ihrer Kommunikation arbeiten können.


Wenn du Kontra gibst, tu das aus einer selbstbewussten Haltung heraus. Erinnere dich dabei gerne auch an Situationen, in denen du bereits Selbstbewusstsein gezeigt hast oder an Erlebnisse in denen du dich gut und stark gefühlt hast.

  • Wie hat sich das damals angefühlt?

  • Kannst du das Gefühl in deinem Körper wieder hervorrufen indem du dich gedanklich in die jeweiligen Situationen zurückversetzt?

  • Kommen dir aus diesem Gefühl heraus vielleicht auch noch andere Ideen, wie du in Momenten einer Grenzverletzung reagieren könntest?







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