Was ist das denn überhaupt? Körperorientiertes Coaching?
Ich komme nicht wie viele meiner Kolleginnen aus der Yoga-Branche und wenn ich ganz ehrlich bin, habe ich Begriffe wie "Embodiment" und "körperorientiert" bis vor einem Jahr noch immer mit Bewegung, Sport, Turnen oder Tanzen in Verbindung gebracht. Mir kamen dann immer diese Fotos in den Kopf, wo Frauen sich mit geschlossenen Augen durch einen Raum schwingen, halb tanzend, halb wiegend.
Ich war der Meinung, dass das nicht so mein Ding sei. 😊
Dann habe ich meine Ausbildung zum NESC-Coach angefangen - weil mich das Thema Nervensystem interessiert hat und ich aus eigener schmerzhafter Erfahrung wusste, dass Veränderungen im Verhalten oder Denken nichts bringen, wenn man das Nervensystem nicht mitnimmt. Und das passiert eben nur, wenn der Körper und seine Empfindungen miteinbezogen werden!
Aha, das war also mit körperorientiert gemeint! Kein Tanzen, Springen, Turnen. Gott sei Dank! 😅
Was ist der Unterschied zu gängigen Coachingmethoden?
Normalerweise besprechen wir in einer Coachingsession ein Problem oder eine Herausforderung. Wir machen ein Ziel aus, dass der Coachee erreichen möchte und schauen, was er/sie dafür braucht, um es zu erreichen? Welche Schritte sind nötig? Welche Hindernisse sind auf dem Weg zu überwinden? Welche Ressourcen werden gebraucht (sind diese bereits vorhanden oder wo kommen sie her)? Es wird also ein strategischer Plan erstellt, wie der Coachee sein Ziel erreichen kann. Ganz lösungsorientiert.
Hier wird mit dem Kopf, also mit dem Verstand, gearbeitet. Wir wissen dann genau, was wir eigentlich brauchen, um glücklicher, zufriedener, gesünder, gelassener, erfolgreicher zu sein und wie wir das erreichen können. Wir haben einen Plan und gehen strategisch vor, um unser Ziel zu erreichen.
So weit, so gut! Das funktioniert anfangs meist auch richtig gut! Wir sind motiviert und legen los. Aber bestimmt kennst du das auch, dass nach ein paar Wochen plötzlich die Luft raus ist. Der Alltag mit all seinen Gewohnheiten hat dich wieder und du rutschst Stück für Stück wieder in alte Verhaltensmuster. Vielleicht fühlt sich dein Plan auch gar nicht mehr so gut an oder bringt Effekte mit sich, die sogar richtig unangenehm sind. Und ›schwupps‹ bist du wieder im alten Trott. Frustriert und an dir zweifelnd. Oder lag es vielleicht am Coach?
Was war passiert?
Das Problem ist, dass dein Kopf zwar genau weiß, was du brauchst und tun willst - aber du spürst es nicht. Du "verkörperst" diesen Zustand nicht (Embodiment = Verkörperung). Dein Nervensystem kann all diese Pläne und Veränderungen nicht (aus)halten.
Dein Kopf und dein Körper sind sich nicht einig!
Wie bekommt man den Körper bzw. das Nervensystem also mit an Bord?
Indem du ins Spüren kommst! Körperorientiertes Coaching arbeitet nicht mit einem Ziel und einer Lösung, stattdessen steht der Prozess im Vordergrund. Wir arbeiten immer mit dem, was sich gerade jetzt zeigt, denn damit bist du gerade am besten verbunden. Wir reflektieren und analysieren dein Thema nicht, sondern schauen uns stattdessen an, was sich bezüglich dieses Themas in deinem Körper zeigt. Mit diesen Körperempfindungen arbeiten wir dann weiter.
Ich begleite dich wertungsfrei durch diesen Prozess, halte den Raum und alles, was sich zeigen möchte, darf sein! Und genau das ist der Trick! Dadurch, dass wir nicht analysieren, sondern einfach nur bei deinen Empfindungen und Gefühlen bleiben, sie erlauben und nicht wegdrücken, nähern wir uns immer näher der Wurzel deines Themas - und was es braucht, um dieses Thema aufzulösen. Die Veränderung kommt dann aus deinem Inneren heraus - aus deinem Körper und deinem Nervensystem - und nicht aus deinem Verstand.
Mit dem Verstand allein sind solche tiefen Erkenntnisse kaum zu fassen. Deshalb analysieren wir auch im Nachhinein nicht weiter, sondern lassen die Erkenntnis wirken und sich integrieren. Das passiert im Alltag zwischen den Sessions.
Ein gutes Zeichen, wie viel sich während so einer Session getan hat, ist oft die starke Müdigkeit, die meine Coachees nach so einer Session empfinden. Von Außen betrachtet, ist vielleicht gar nicht viel passiert, es wurde nur wenig gesprochen, viel gefühlt und die Erkenntnis macht logisch gesehen vielleicht erstmal keinen großen Sinn. Dennoch hat dein Körper Höchstleistung vollbracht, neue Synapsen und neuronale Muster gebildet. Das ist harte Arbeit!
Hast du auch schon viel ausprobiert und möchtest dich jetzt mal körperorientiertes Coaching versuchen? Dann schick mir eine Nachricht über das Kontaktformular und wir besprochen ganz unverbindlich, ob diese Methode für dich geeignet ist. Ich freue mich auf dich! 💙
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