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Warum dein Nervensystem nicht kaputt ist – sondern klug

Wir alle kennen diese Momente: Wenn Reize zu viel werden, der Kopf brummt, die Gedanken rasen oder du scheinbar grundlos in Tränen ausbrichst. Vielleicht fühlst du dich in solchen Momenten „kaputt“. Zu empfindlich. Zu wenig belastbar. Einfach „nicht normal“.

Doch was wäre, wenn ich dir sage: Dein Nervensystem ist nicht kaputt. Es ist klug.



Dein Nervensystem ist ein uraltes Überlebenssystem


Das Nervensystem ist die Schaltzentrale deines Körpers. Es ist nicht dafür gemacht, dich glücklich zu machen – sondern dafür, dich am Leben zu halten. Und es trifft seine Entscheidungen nicht auf Basis deiner Wünsche oder Pläne, sondern auf Basis von Sicherheit und Gefahr.


Es bewertet ständig und in jeder Millisekunde:

  • Bin ich sicher?

  • Oder ist hier gerade etwas bedrohlich?


Diese Bewertung läuft vollkommen automatisch und meist unbewusst ab. Dein Nervensystem scannt permanent deine Umwelt und deinen Körperzustand und reagiert entsprechend – mit Aktivierung, Rückzug, Kollaps oder Verbindung.


Was passiert bei Überforderung?


Vielleicht kennst du das Konzept vom Sympathikus und Parasympathikus. Doch Nervensystemregulation ist kein simpler An-Aus-Schalter, sondern ein flexibles, dynamisches Zusammenspiel verschiedener Zustände, die aufeinander aufbauen.


1. Ventraler Parasympathikus (Verbundenheit und Sicherheit)

Hier fühlst du dich ruhig, klar und verbunden. Du kannst Herausforderungen meistern, ohne dich überfordert zu fühlen. Dein Körper ist entspannt, aber aktiv. Typische Gefühle: Vertrauen, Neugier, Zuversicht.


2. Sympathikus (Aktivierung und Kampf-/Fluchtmodus)

Wenn dein Nervensystem eine Herausforderung oder potenzielle Gefahr erkennt, schaltet es in Aktivierung. Dein Herzschlag steigt, deine Muskeln spannen sich an. Adrenalin wird ausgeschüttet. Typische Gefühle: Anspannung, Sorge, Wut, Tatendrang, Fluchtimpulse.


3. Dorsaler Parasymphatikus (Shutdown, Kollaps)

Wenn Aktivierung nicht zum Ziel führt (z.B. weil du nicht „fliehen“ kannst) oder der Stress zu groß wird, schaltet dein Nervensystem in den Shutdown. Es kappt Energiezufuhr, du fühlst dich wie „abgeschaltet“. Typische Gefühle: Erschöpfung, Resignation, emotionale Taubheit, Ohnmacht.

Dieser Modus ist kein Fehler. Es ist ein Schutzsystem. Wenn dein Körper dir sagt: „Ich kann nicht mehr“, bedeutet das nicht, dass du versagst. Es bedeutet, dass dein System intelligent reguliert, um dich zu schützen.


Dein Nervensystem reagiert nur auf Überforderung – es produziert sie nicht


Viele meiner Klientinnen glauben, sie wären selbst schuld, wenn sie zusammenbrechen oder gar nicht erst in die Aktivierung kommen. Sie sagen Sätze wie:

  • „Warum bin ich so schwach?“

  • „Ich halte einfach nichts aus.“

  • „Mein Nervensystem ist kaputt.“


Doch Überforderung entsteht nicht, weil dein Nervensystem versagt, sondern weil es auf zu viele Reize, zu wenig Sicherheit oder chronischen Stress angemessen reagiert.


Ein Beispiel aus dem Alltag:


Stell dir vor, du stehst in einer vollen U-Bahn, es ist stickig, laut, Menschen drängen sich an dich, dein Gehirn ist schon erschöpft vom Arbeitstag und du bekommst plötzlich Panik oder möchtest einfach nur raus.


Das ist kein Zeichen von Schwäche. Dein Nervensystem meldet: „Gefahr! Ich bin hier nicht sicher.“

Der Verstand sagt vielleicht: „Was stellst du dich so an? Was soll den schon passieren?“, aber dein Nervensystem arbeitet nicht nach logischen Gedanken. Es bewertet körperliche Empfindungen und Umgebungsreize – und entscheidet blitzschnell.


Warum du dich nicht „weg-coachen“ kannst


Viele glauben, sie könnten diese Reaktionen mit genug mentalem Training abstellen. Doch Nervensystemregulation ist kein Mindset-Training. Es ist körperbasiert. Dein Körper muss wieder lernen:


  • Ich bin sicher.

  • Ich darf entspannen.

  • Ich kann mich aktivieren, ohne gleich auszubrennen.


Dafür braucht es keine „5-Schritte-Programme“, sondern verkörperte Erfahrung: kleine Schritte, spürbare Regulation und Integration im Alltag.


Eine neue Perspektive auf deine Überforderung


Wenn du bisher das Gefühl hattest, dein Nervensystem sei kaputt, lade ich dich ein, es anders zu betrachten:


💡 Was, wenn es so genau richtig funktioniert?

💡 Was, wenn es dich gerade schützt, weil es Überforderung erkennt?

💡 Was, wenn es nicht darum geht, härter zu sein – sondern sicherer?


Was du tun kannst


  1. Beobachte deine Zustände ohne Bewertung.

    Frage dich: Wo bin ich gerade? Verbundenheit, Aktivierung oder Shutdown?

  2. Finde Mikro-Momente von Sicherheit.

    Wärme, Berührung, vertraute Stimmen, ruhige Musik – alles, was dein System beruhigt.

  3. Arbeite körperorientiert.

    Regulation entsteht nicht im Denken, sondern im Spüren und Erleben.

  4. Suche dir Begleitung, wenn du merkst, dass du allein nicht herausfindest.

    Gerade für neurodivergente Menschen ist Nervensystemarbeit oft komplexer, weil Reize anders verarbeitet werden.


Dein Nervensystem ist nicht dein Feind


Es ist dein Schutzengel. Es versucht nicht, dich zu sabotieren, sondern dich am Leben zu halten. Wenn du lernst, seine Sprache zu verstehen, kannst du beginnen, dich sicherer und verbundener zu fühlen – auch in einer Welt, die oft zu laut, zu schnell und zu viel ist.



Möchtest du dein Nervensystem besser verstehen und regulieren lernen?


In meiner 4-monatigen 1:1-Begleitung Inner Balance gehen wir genau diesen Weg gemeinsam. Mit körperorientierter Nervensystemarbeit und neurodivergenzsensibler Begleitung, die nicht nur dein Wissen erweitert, sondern dein ganzes System stärkt.


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Nina Payer | Coaching

Psychologische Beraterin & Personal Coach

Fachberaterin für Hochsensibilität

Nervensystem Coach (NESC)

Hypnose-Coach

Entspannungstherapeutin

© 2022 Nina Payer Coaching

Praxisräume:

Fliederweg 6, 35091 Cölbe

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