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Veränderung heißt nicht: "Wie mache ich alles wie vorher, nur ohne Symptome?"

Viele Menschen wünschen sich Veränderung – aber bitte so, dass sie möglichst nichts verändern müssen.


Der Plan lautet oft: „Ich mache ein Coaching oder eine Therapie, bringe mein Nervensystem in Ordnung, und dann kann ich endlich wieder so leben wie früher, nur ohne Symptome.“


Das ist total verständlich. Wird aber ziemlich wahrscheinlich nicht funktionieren.


Denn echte Veränderung bedeutet nicht, dass du dein altes Leben zurückbekommst – sondern dass du ein neues Verhältnis zu dir selbst entwickelst. Und das geht nur, wenn du bereit bist, tiefer zu schauen: auf deine inneren Antreiber, deine Funktionsmuster, deine Konditionierungen. Und auf die Art, wie du dein Nervensystem steuerst – oder es dich steuert.


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Was du dir vielleicht wünschst (und warum das normal ist)


Wenn du dich lange durch geschleppt hast (durch Erschöpfung, Überforderung, Dauerstress) ist der Wunsch nach Symptombefreiung völlig verständlich. Vielleicht warst du in Therapie, hast viel reflektiert, bist „dran geblieben“. Und trotzdem meldet sich dein Körper immer wieder. Dein Nervensystem reagiert empfindlich, obwohl du eigentlich doch „an allem gearbeitet hast“.


Dein Frust ist absolut verständlich. Der Wunsch, dass jetzt einfach mal Ruhe ist, auch.


Aber genau hier liegt der Denkfehler:


Symptombefreiung bedeutet nicht gleich Heilung.

Und Veränderung heißt nicht: „Wie mache ich alles wie vorher – nur besser?“


Symptome sind keine Störung. Sie sind ein Warnsystem.


In meiner Arbeit mit neurodivergenten Frauen sehe ich es immer wieder: Das, was wir „Symptome“ nennen, ist oft schlicht die Sprache des Nervensystems.


Es sagt:

  • „Ich bin überreizt.“

  • „Ich fühle mich nicht sicher.“

  • „Das hier ist zu viel.“

  • „Ich bin nicht mit mir verbunden.“


Und ja, das kann sich in Form von Schlafproblemen, Rückzug, innerer Leere, Gedankenkreisen, Schmerz oder Erschöpfung zeigen. Aber diese Symptome zu „behandeln“, ohne das Lebensumfeld, die Erwartungen oder die innere Haltung zu verändern, ist wie eine Warnlampe am Auto über zukleben, damit sie nicht mehr leuchtet.


Die stille Falle der „gefühlt stabilen Phase“


Viele meiner Klientinnen berichten von sogenannten „guten Phasen“ zu denen sie gerne zurückkehren möchten. Sie sagen: „Ich war da total stabil – ich habe gearbeitet, war kreativ, hatte Energie… und dann plötzlich: Bumm. Nichts ging mehr.“


Was oft übersehen wird: Diese „gute Phase“ war gar keine regulierte Phase, sondern eine Phase, in der es besonders gut gelungen ist, es dem inneren Antreiber recht zu machen.


Das fühlt sich erstmal angenehm an – weil das System weniger inneren Widerstand spürt. Es gibt Dopamin, Motivation, vielleicht sogar Flow. Aber: Das System bleibt dabei trotzdem von Leistung angetrieben. Der innere Antreiber ist nur ruhig, weil er gerade einigermaßen zufrieden ist. Nicht, weil er integriert wurde.


In Wahrheit handelt es sich oft um eine Art funktionalen Hyperfokus-Zustand, der besonders oft (aber nicht nur) bei ADHS vorkommt: Getragen von Begeisterung, getrieben vom Wunsch, endlich „wieder zu funktionieren“. Doch das System arbeitet viel zu lange auf Hochtouren und irgendwann ist die Energie aufgebraucht. Der Absturz folgt auf dem Fuße.


Warum echte Veränderung unbequem ist


Veränderung heißt nicht, dass du deine alten Muster perfektionierst.

Veränderung heißt: Du brichst mit ihnen.


Und das ist überhaupt nicht bequem und angenehm.


Es bedeutet:

  • Dinge NICHT mehr zu schaffen.

  • Erwartungen zu enttäuschen.

  • Schuldgefühle auszuhalten.

  • Weniger Leistung. Mehr Spüren.

  • Weniger Tempo. Mehr Integration.


Dein Nervensystem braucht neue Erfahrungen, die Sicherheit vermitteln, nicht alte Abläufe, die von außen hübsch aussehen. Regulation entsteht, wenn dein Körper lernt: „Ich bin sicher, auch wenn ich nicht funktioniere.“


Achte auf deine Motivation


Ein guter Indikator, ob du dich gerade wirklich veränderst oder nur versuchst, dein altes Muster noch weiter zu perfektionieren: Frag dich, woher deine Motivation kommt!


🔹 Kommt sie aus dir, deinen Wünschen, deinen Bedürfnissen, deiner Neugier?

→ Dann fühlt sie sich oft leicht, freudig, lebendig, inspiriert an.


🔹 Kommt sie aus dem inneren Antreiber heraus?

→ Dann spürst du eher Druck, Angst, Scham, Pflichtgefühl oder Furcht vor Konsequenzen.


Beides kann sich zunächst gleich anfühlen, aber der Langzeiteffekt ist ein anderer. Was aus Druck kommt, brennt dich irgendwann aus. Was aus Verbundenheit kommt, nährt dich.


Veränderung sollte eine Richtungsänderung sein – kein Reparaturversuch


Vielleicht bist du gar nicht auf dem falschen Weg. Vielleicht folgst du nur einer falschen Vorstellung davon, was „gesunde“ Veränderung bedeutet.


  • Es geht nicht darum, dein früheres Leben zurückzubekommen.

  • Es geht darum, ein Leben zu gestalten, das dein System tragen kann.


Ein Leben, das nicht nur schön aussieht, sondern sich auch sicher anfühlt.


Das kann bedeuten:

  • Andere Prioritäten.

  • Weniger Kontakte.

  • Mehr Pausen.

  • Klarere Grenzen.

  • Und vor allem: Weniger davon, was dich früher krank gemacht hat.


Der Preis echter Veränderung


Ja, du wirst Dinge loslassen müssen. Menschen vielleicht. Aber auch Rollen, die dich definiert haben. Selbstbilder.


Und ja: Du wirst manchmal Zweifel haben, ob du „nicht doch übertreibst“ oder dich fragen "Darf ich das überhaupt?“. Aber du wirst auch erleben, wie sich das erste Mal wirklich etwas verändert: Nicht nur im Kopf, sondern im Körper. Im Nervensystem. Im Leben.


Was du tun kannst


  • Beobachte deine Muster – nicht nur deine Symptome.

  • Spüre, wo du im Körper echte Sicherheit erlebst und wo nur Leistung.

  • Frage dich ehrlich: Will ich wirklich Veränderung oder nur meine alte Leistungsfähigkeit zurück?


Veränderung ist unbequem, aber heilsam


Wenn du aufhörst, dich nach „vorher“ zu sehnen, kann ein neues „Jetzt“ entstehen. Eins, in dem du dich nicht mehr selbst überforderst, nur um „genug“ zu sein. Eins, in dem dein Nervensystem nicht nur funktioniert, sondern sich sicher fühlt. Und eins, in dem du nicht mehr gegen deine Symptome kämpfst, sondern mit dir selbst in Verbindung kommst.


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Nina Payer | Coaching

Psychologische Beraterin & Personal Coach

Fachberaterin für Hochsensibilität

Nervensystem Coach (NESC)

Hypnose-Coach

Entspannungstherapeutin

© 2025 Nina Payer Coaching

Körperorientiertes Nervensystem-Coaching & Hypnose Coaching

Online & in Präsenz in Cölbe bei Marburg für den

Raum Marburg-Biedenkopf, Gießen und Umgebung.

Praxisräume:

Fliederweg 6, 35091 Cölbe

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